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Selbermachen

Bäumiger Blickfang

Verschönern wir uns die Adventszeit! Mit Moos aus dem Wald und Nüssen vom Bauern zaubern wir mit dieser selbst gemachten Baumnussschale Winterstimmung auf den Tisch.

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Naschen erlaubt! Diese Bastelarbeit macht doppelt Spass. Zuerst gibts etwas zum Knabbern und am Schluss etwas zum Bestaunen. Die Schalen aus Baumnüssen eignen sich als Tischdeko oder in kleinerer Version als Give-away.

Stück für Stück klebt Brigitte Böhler-Wyss die Baumnussschalen auf den Kartonrand. Artig reihen sich die Nüsse aneinander, und mit jedem Handgriff nimmt das Kunstwerk mehr Gestalt an. Wenn die freischaffende Dekorateurin und Floristin am Arbeiten ist, verschwindet die Welt ausserhalb ihres Ateliers mitten in Zürich. Die Autos scheinen auf einmal langsamer zu fahren, der Tramlärm verhallt auf den Trottoirs.

Passionierte Sammlerin
«Ich bin ein richtiger Naturmensch», sagt Brigitte Böhler-Wyss. So er-staunt es nicht, dass man sich in ihrem Reich auf einem kleinen Landgut wähnt. Ein langer Holztisch steht in der Mitte des Raums. Dahinter, in einem antiken Buffet, warten Stoff- und Filzbänder, Kerzen und Holzsterne auf ihren Einsatz. Sie spielen in den Werken der Gestalterin aber nur eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt stehen Föhren-, Fichten- und Pinienzapfen, Flechten und Moos. Daraus entstehen einzigartige Adventskränze und Weihnachtsdekos, die Brigitte Böhler-Wyss im Winter bei Flamant by Friolet Interiors in Zürich verkauft. Das Besondere an ihrer Arbeit: Was gesammelt werden kann, wird gesammelt – vom Buchennüssli bis zum Schwemmholz. «Das sind für mich alles Schätze der Natur. Vieles könnte man kaufen, aber das würde mir beim Verarbeiten nicht mehr die gleiche Freude machen.» Im Frühling fängt die Sammelsaison bereits an. Dann, wenn die Zapfen beim Aufgehen knacken und perfekt auf den Boden fallen. «Ich kenne alle Bäume in der Stadt Zürich», sagt sie. «Jeden Morgen mache ich meine Runde und schaue, was meine ‹Lieferanten› für mich parat haben.»

Zapfen, Flechten und Moos
An den Wochenenden geht es dann mit ihrem Ehemann in die Berge, dort findet sie beim Wandern die Flechten. «Einmal hatte ich für Auftragsarbeiten dringend Flechten gebraucht, ich hatte aber keine Zeit, in die Berge zu fahren», erzählt Brigitte Böhler-Wyss. «Als ich kurz darauf das Geburtstagsgeschenk von meinem damals 17-jährigen Sohn sah, traute ich meinen Augen nicht. Er fuhr heimlich in die Berge und schenkte mir einen Sack voll selbst gesammelter Flechten!», sagt sie und lacht. Brigitte Böhler-Wyss klebt das letzte Stückchen Moos an die Nussschale und hält das fertige Werk in ihren Händen. Über ihr schweben ein paar Engel, die am Kronleuchter hängen – natürlich sind auch diese von Kopf bis Flügel aus Zapfen, Blättern und Tannennadeln.

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Schritt für Schritt Sie brauchen für diese Arbeit: eine Schale aus Karton (Floristenbedarf oder Bastel-geschäft), Baumnüsse (Tipp: Solche vom Bauern sind besonders schön), Moos, eine Heissleimpistole und eine Ahle. Die Baumnüsse mithilfe einer Aale halbieren (bei der runden Seite einstechen) und Kerne entfernen. Den Heissleim auf den Rand der Baumnussschalen geben und den oberen Rand der Kartonschale Stück für Stück damit bekleben. Anschliessend die Nüsse rundherum – Reihe für Reihe – ankleben. Die Zwischenräume mit Moos auffüllen. Dazu Heissleim auf ein bisschen Moos geben und gut andrücken. Wer möchte, kann als Dekoration zusätzlich ein «Apfelliechtli» basteln. Dazu den oberen Teil eines Apfels so aushöhlen, dass ein Rechaudkerzli darin Platz hat – voilà, fertig ist die passende Begleitung zur Nussschale

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Spielen Sie Nussknacker! Mit einer Ahle öffnen Sie die Schalen und nehmen die Nuss heraus.

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Heissleim, Nüsse und ein bisschen Geduld – schon ist der Schalenrand fertig.

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Jedem sein Plätzchen. Reihe für Reihe nimmt die Schale Gestalt an.

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Grüner Abschluss. Die Lücken zwischen den Nussschalen füllen Sie mit weichem Moos.

Idee und Ausführung Brigitte Böhler-Wyss Fotos Veronika Studer

Diese Anleitung erschien in der Schweizer LandLiebe #07/2016.

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