Wanderlust
Idyllische Ecken im Urner Reusstal
Auf der Wanderung von Erstfeld nach Amsteg zeigt sich: Uri ist für manche Überraschung gut.

Viele kennen den Kanton Uri nur vom Durchfahren. Flache Gebiete scheinen dort rar. Wo sich schon Dörfer und Strassen in die Quere kommen, hat es wohl kaum mehr Platz für Wanderwege, könnte man meinen. Unsere Tour nach Amsteg überzeugt uns vom Gegenteil.
In Erstfeld gelangen wir unter den Bahngleisen hindurch an die Reuss und folgen ihr auf dem Uferweg taleinwärts. Mitten im grünen Wiesengrund steht die Jagdmattkapelle, darüber ragt in der Ferne majestätisch der Bristen auf. Seine schneebedeckte Kuppe wird uns auf unserer Tour eine treue Begleiterin sein.
Der Transitverkehr drückt dem Tal seinen Stempel auf, das lässt sich anfänglich nicht überhören. Doch nach knapp einer halben Wegstunde entfernen wir uns von der Reuss und der nahe vorbeiziehenden Autobahn. Auf einem schönen alten, mit Natursteinmauern eingefassten Flurweg steigen wir gemächlich zum Weiler Buchholz auf. Von dort gelangen wir in leichtem Auf und Ab über Wiesen mit alten Obstbäumen und an schmucken Holzhäusern vorbei nach Dägerlohn. Wie ein Wegweiser kündigt sich schon von Weitem die mächtige Pfarrkirche des Dörfchens an. Ehe wir Amsteg, das Ziel unserer Tour, erreichen, kommen wir an zwei mittelalterlichen Burgen vorbei. Die eine ist der Meierturm, die andere die sagenumwobene Ruine Zwing-Uri. Nun geht es zu Tisch. Im Wirtshaus Hirschen schwingt der Direttore den Kochlöffel: Der aus Sardinien stammende Alessandro Lai führt das Wirtshaus seit drei Jahren und steht dort selber am Herd. Zu seinen Spezialitäten gehören hausgemachte Ravioli und Gnocchi sowie Risotto, das im Parmesankäse serviert wird. Buon appetito!
Mehr Infos www.uri.swiss und www.hirschen-lasorpresa.ch
STECKBRIEF Im Talboden der Urner Reuss
Start und Ziel Vom Bahnhof Erstfeld (471 m) über Buchholz (558 m) und Silenen/Dägerlohn (544 m) zur Ruine Zwing-Uri (570 m) und nach Amsteg (525 m) Distanz 8,3 km Gehzeit 2 h 25 min Höhenmeter 310 aufwärts, 260 abwärts Einkehr In Amsteg
Text Andreas Staeger
Diese Wanderung erschien in der Schweizer LandLiebe #3/2024.